Märchenkostüme Frau Holle und Hahn

Zur Klassenweihnachtsfeier vom Sohn, wo Eltern und Großeltern mit eingeladen waren, führte seine Klasse auch ein kleines Programm vor. Die Kinder sangen, sagten Gedichte auf und einige spielten Weihnachtslieder auf Instrumenten vor. Der Höhepunkt war aber die Darstellung des Märchens Frau Holle.

Da die Klassenlehrerin vom Sohn wusste, dass ich nähe, wurde ich von ihr angesprochen und gefragt, ob ich zwei einfache Märchenkostüme für Frau Holle und den Hahn nähen könnte. Nach etwas Überlegung habe ich der Anfrage zugestimmt.

Märchenkostüme Frau Holle und Hahn

Für die Umsetzung der Kostüme hatte ich dann im Vorfeld etwas im Web recherchiert und mir dabei gedacht, dass es vermutlich doch nicht so einfach wird wie erwartet. Zumindest beim Hahnenkostüm.

Kostüm Frau Holle

Das Kostüm von Frau Holle bestand aus einer runde Spitzenhaube und einer Halbschürze. Beide Kleidungsstücke habe ich ohne direktes Schnittmuster genäht. Für die Haube kam ein großer Pizzateller als Kreisschablone zum Einsatz. Bei der Schürze habe ich eine Kinderkochschürze der Tochter als groben Maßstab gekommen.

Da es mir an einem bestickten weißen Stoff mangelte und ich nichts Neues kaufen wollte, habe ich die Sachen aus 2 Lagen genäht. Über einem einfachen weißen Baumwollstoff habe ich einen weißen bestickten Organzastoff gelegt und miteinander vernäht. Der Organza verleit dem Set einen besonderen Schimmer und macht es schön winterlich, passend zu Frau Holle. Am Rand habe ich ein passendes Baumwollspitzenband angenäht, was aber nicht reinweiß, sondern eher so ein leichtes creme in der Farbe ist.

Die Schürze bekam ein einfachen Gürtel aus dem weißen Baumwollstoff. So konnte sie sehr gut zusammengebunden werden und sah dabei schick aus. Bei der Haube habe ich ein Gummiband innen angenäht um die Teilung und Kräuselung hinzubekommen.

Das Töchterlein fand an dem Kostüm sehr großen Gefallen, aber leider konnte sie es nicht behalten. Vielleicht nähe ich ja irgendwann noch mal eins speziell für sie.

Kostüm Der Hahn

Auch für das Hahnenkostüm habe ich in die Tiefen meines Stoffschrankes gegriffen und kuschelweichen Microfaserplüsch (* Affiliate-Link) hervorgeholt. Der stammt noch aus der Zeit, als die Kinder sehr klein waren und ich die verrückte Idee hatte, Plüschtiere und -kissen selber zu nähen.

Der Wunsch der Klassenlehrerin vom Sohn war, dass der Hahn einen schönen großen Hahnenkamm hat. Das sollte sich umsetzen lassen, dachte ich mir, nichts ahnend, dass das dann beim Zusammennähen Probleme bereitet.

Als Schnittmuster für den Hahn wählte ich den Kapuzenschnitt von der Jacke „Polar Bear“ aus der Ottobre Kids 6/2018. Ich habe beim Kostüm dann unten noch einen Halsteil angesetzt, um die Kinn- bzw. Kehlappen des Hahnes anschaulich zu gestalten. Diese habe ich auf den Stoff appliziert. Darüber habe ich Klettverschlusspunkte zum Verschließen des Hahnenkopfkostüms angenäht.

Der Schnabel des Hahnes ist wie ein kleiner Schirm am oberen Teil der Kapuze angenäht. Ich fand diese Variante besser als ein Pappschnabel im Gesicht des schauspielernden Kindes. Den großen voluminösen Hahnenkamm habe ich frei Hand vorgezeichnet und aus Nickistoff genäht. Da der Nickistoff dehnbar ist, musste ich sehr aufpassen, dass der Kamm nicht zu voluminös wird.
Das Voluminöse des Kammes hat sich dann aber beim Zusammennähen gerächt, denn es gestaltete sich dadurch etwas schwieriger als gedacht. Auch der Innenstoff des Kostüms (ein beiger Jersey) wurde beim Wenden der Kapuze dadurch etwas sehr gedehnt.

Trotz aller gelassener Nerven beim Nähen des Hahnenkopfes bin ich sehr zufrieden mit dem Endergebnis beider Kostüme. Die Klassenlehrerin war ebenfalls sehr begeistert über die Umsetzung für beider Märchenkostüme. Der Einzige, der diese Begeisterung nicht teilte, war mein Sohn, der ursprünglich den Hahn im Märchen spielen sollte.

Für ihn war die Verkleidung vom Hahn psychisch gesehen eine Belastung. Er hatte große Angst, dass er ausgelacht wird (hat aber keiner gemacht) und deshalb sind viele Tränen geflossen. So kam also die Zweitbesetzung für den Hahn zum Einsatz, denn hier (in Schule und daheim) wird keiner gezwungen etwas zu machen, was er nicht möchte bzw. was ihm nicht gut tut. Der Sohn sprach dann im Chor für die Brote im Ofen mit. Das war für ihn Ok und für uns erst recht. Es ist halt nicht jeder als Schaupieler geboren.

Bis bald eure Bianca

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