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Nie hätte sich irgendeiner von uns je träumen lassen, dass wir einmal mitten in einer Pandemie leben würden. Das wir unsere Kinder aufwachsen sehen mit einer Krankheit im Hinterkopf, die Tag für Tag als unsichtbare Bedrohung in ihr und unser Leben eingreift. Für die Kinder ist dies mit großer Wahrscheinlichkeit viel, viel gruseliger als für uns Erwachsene. Wir können uns belesen und informieren. Sind mit wenigen Clicks im Internet auf der Suche nach validen, wissenschaftlich fundierten Quellen.
Sowohl für uns Große, als auch für Kinder, ist vor allem wichtig, dass sie sich sicher fühlen. Deshalb sammeln sie Wissen, um die Welt besser verstehen und damit Ängsten resilient gegenüber treten zu können. Abstrakte Bedrohungen für unseren Körper, wie Bakterien und Viren zum Beispiel, sind für viele von den Kleinen etwas Seltsames.
Kinder haben Fragen: Wieso? Weshalb? Warum?
Doch Kinder? Woher sollen sie wissen, woher ein Schnupfen, eine Erkältung oder gar Corona kommen? Was wollen Viren oder Bakterien eigentlich von uns und wie schafft es unser Körper eine Infektion mit diesen kleinen Biestern wieder loszuwerden? Wie sollen die Kleinen verstehen, wie man sich ansteckt und wie man eben dies verhindern kann? Und warum ist Händewaschen dabei überhaupt so wichtig? Wieso bekommt man eigentlich Fieber? Weshalb um alles in der Welt piekst ein Doktor schon ganz kleine Kinder mit einer Spritze?
All diese und noch viel mehr Fragen gehen vermutlich gerade zwischen Lockdown, Homeschooling und Social Distancing sehr vielen Kindern durch den Kopf.
Mein Körper ist ein Superheld
Um den Kindern zu erklären, was hinter all dem steckt, hat Dr. med Matthias von Bornstädt das Buch “Mein Körper ist ein Superheld” geschrieben.
Sei Anliegen ist einfach: Kinder sollen ihren Körper verstehen und ihm vertrauen lernen.
Sie können so Resilienz entwickeln und trotz der aktuellen Umstände durch Wissen Kraft gewinnen, mit der sie Ängste abbauen und den Widrigkeiten der Pandemie trotzen.
Statt sich einer unklaren, bedrohlichen Situation gegenüber zu sehen, sollen sich Kinder wieder sicherer fühlen. Und da Wissen ist bekanntlich Macht ist, vermittelt dieses amüsant illustrierte und fundiert recherchierte Kindersachbuch* davon eine Menge. Statt mit grauer Theorie kommt das Werk mit sympathischen Charakteren daher, deren Story im Buch erzählt wird. Diese ist gespickt mit zahlreichen Illustrationen, witzigen und aufschlussreichen Infoboxen und einer ganzen Menge hilfreicher Tipps.
Abwehrhelden vs. Viren-Gang – das Immunsystem verstehen lernen
Die Hauptfigur Sam und seine Schwester Lucy nicht nur sehr liebenswert gezeichnet sind, sondern auch all ihre Fragen, Träume, Wünsche, Hobbys und Sorgen werden alltagsnah erzählt. Ihre Mimik ist großartig getroffen und es ist leicht, sich mit den Zweien zu identifizieren.
Auch ihre Eltern sind als Figuren sehr passend gewählt. Papa ist Comiczeichner und malt seinem kranken Kind zur Aufmunterung einen witzigen Virus. Mama arbeitet im Hygieneinstitut und kennt sich mit allem rund ums Immunsystem und wirksame Maßnahmen aus, die eine Ansteckung verhindern.
Mit den symbolisch als kleine Knubbel, Kugeln oder als knuffiges “Gummitier” dargestellten “Abwehrhelden”, die unser Körper im Falle einer Infektion mobilisiert, schließt man schnell Freundschaft, während man im Buch schmökert. So können sich Kinder richtig gut vorstellen, wie sie es mit der “Virus-Gang” aufnehmen. Deren optische Gestaltung ist ebenfalls witzig, prägnant und an vielen Stellen verdammt nah an dem gerade grassierenden Corona-Erregers.
Das Buch macht Kinder klug
Nach und nach werden viele Abläufe in unserem Körper kindgerecht aufbereitet und in eine spannende Hintergrundgeschichte eingebettet. Sam hat dabei viele Aha-Momente, bei denen wir ihn begleiten und an denen wir als Leser:innen teilhaben können. So wird das Sachbuch nie langweilig und wirkt an keiner Stelle trocken oder überladen. Kleine Leser können selbst wählen, ob sie direkt alle Infos einer Doppelseite lesen oder sich zunächst auf die Storyelemente, die Infokästchen oder die Tipps konzentrieren.
Die Informationen sind präzise und sachlich formuliert, werden kindgerecht dargeboten. An keiner Stelle hat man das Gefühl, dass den Kindern, die das Buch lesen, etwas vorenthalten wird. Oder Sachverhalte unnötig geschönt oder übertrieben gekürzt sind. Kindern wird hier zugetraut, komplexe Sachverhalte zu verstehen und Wissen wird auf Augenhöhe vermittelt. Statt Ängste zu schüren, sind besonders die Tipps als Hilfe zur Selbsthilfe super. Sie zeigen, dass man etwas tun kann, damit unser Körper beim Gesundbleiben oder – werden aktiv geholfen werden kann.
Zum Vorlesen eignen sich vor allem die Storypassagen. Man kann das Buch super gemeinsam anschauen, den Inhalt verfolgen und besprechen kann. Begleitet eignet es sich wahrscheinlich schon ab 6 Jahren. Zum Selberlesen sollte euer Kind aber schon ein Wenig älter sein, da ein paar der Fachwörter nicht ganz einfach zu entziffern sind. Wie zum Beispiel “Lymphozyten“, auch wenn im Buch sehr gut erklärt wird, was sich dahinter verbirgt. Kindern ab 8 Jahren, die bereits sicher lesen, kann man als Mama oder Papa das Buch aber getrost zum “Selbststudium” in die Hand geben. In dem Buch ist wie gesagt alles sehr kindgerecht und ohne Gruselfaktor aufbereitet.
Was meine eigenen Kinder sagen
Kaum kam das Kinderbuch bei uns an, musste es sofort intensiv studiert werden. Meine beiden Mädchen tauchten ohne Umschweife in die Lektüre ab. Als erstes fiel beiden natürlich der hübsche Umschlag auf: Die einzelnen Elemente sind im Comicstil gehalten und heben sich mit ihrer glänzenden Oberfläche vom matten Grund des Covers ab. Da beide gerade Feuer und Flamme für Superhelden sind, gefiel ihnen auch die Darstellung des Titelhelden sofort richtig gut. Und auch über die Karikatur der Viren mit drohenden Fäusten und fieser Augenklappe konnten sich die zwei königlich amüsieren. “Guck´ mal Mama, das Corona-Virus als Pirat…!”, kicherte die Mittlere, “Und schau mal, der hier, der besteht nur aus Augen… und da, der hat so Saugnäpfe!”
Nach dem ersten Durchblättern stand schnell fest: Das Buch „Mein Körper ist ein Superheld“ ist klasse!
Beide Mädchen rissen sich sofort darum. Damit das ganze nicht in Streit ausartete, wurde kurzer Hand beschlossen, sich gegenseitig daraus vorzulesen. So ging es für keine von beiden “unfair” zu.
Wie malt man einen Virus?
Absolutes Highlight war für meine Kinder nicht nur, dass Sams Papa das Virus für seinen Sohn zeichnet, sondern auch erklärt wird, wie er das macht. Es gibt nämlich eine kleine Anleitung, wie eine Viruskarikatur gemalt wird. Meine beiden Großen sind nämlich nicht nur begeisterte Superheldenfans, sondern schreiben und illustrieren auch gern ihre eigenen Geschichten und Comics.
“Dann male ich ein Corona-Virus und dann holen wir einen Stift und machen das Bild kaputt! So wie früher, als ich immer Bronchitis hatte, da haben wir das ja auch oft gemacht! Das hat super geholfen… vielleicht kriegt dann Corona Angst und haut ab!”, war der Kommentar der Kleineren.
Tatsächlich haben mein Mann und ich das früher oft gemacht. Eine meiner liebsten Freundinnen gab mir damals den Tipp, als Kind2 das x-te Mal krank war und ihre Antibiotika nicht nehmen wollte. Bis heute hat sich dieser Lifehack wohl bei den Mädchen ins Gedächtnis gebrannt und ich kann das vollends verstehen.
Viren und Bakterien sind so schwer greifbar für das kindliche Verständnis, dass ein etwas “realerer Feind”, den man bekämpfen kann, durchaus hilft, sich nicht total hilflos zu fühlen, wenn einen eine Krankheit erwischt. Das Zerpieksen des Bildes hat im Grunde zwar nicht mehr als symbolische Wirkung, aber gerade für kleinere Kinder. ist das ein sehr guter Ansatz.
Für größere Kids kann man das natürlich auch noch nutzen, denn der Akt des Zerstörens einer Viruszeichnung wirkt auch bei ihnen bestimmt noch recht befreiend. Dann noch das Buch von Dr. Bornstädt dazu zu nehmen, ist mit Sicherheit ein riesiges Plus, um die kindliche Resilienz zu boosten.
Ein Buch für alle
Mittlerweile ist das Buch „Mein Körper ist ein Superheld“ (*) ein fester Bestandteil unserer heimischen Dauer-Lese-Ecke. Dort neben dem Sofa landen vor allem die Bücher, zu denen oft und gerne gegriffen wird.
Ich kann mir das Werk aber auch gut in der Vorschule, der Grundschule oder im Hort vorstellen. Selbst Fünft- und Sechstklässler dürften dieses Buch noch ziemlich cool finden, da die Aufmachung und der Stil alles andere als öde oder “babyhaft” ist.
Zuletzt kann ich das Buch auch uneingeschränkt allen Eltern und Großeltern ans Herz legen, deren wissbegierige (Enkel-)kinder sind. Gerade jetzt während einer Pandemie des Öfteren mit allerlei Gesundheitsfragen aus der Reserve locken. Besser kann man nicht vorbereitet sein, um ein derart komplexes Thema wie das Immunsystem zu erklären und damit den Kleinen viele Ängste zu nehmen.
Bis bald
eure Ines.
Das Buch wurde uns vom Arena Verlag für diesen Beitrag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür.
Alle bisherigen Buchrezensionen findet ihr hier.
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