Fundstück beim Auto aussaugen am Wochenende. Ein hellblauer Schnuller!
Definitiv vom Großen, denn die Kleine war bzw. ist kein Schnullerkind. Wie lange der Schnuller wohl schon in der Tasche der rechten hinteren Autotür geschlummert hat? Hm … Also über ein Jahr mindestens, denn seit unserem Urlaub an der Ostsee letztes Jahr Ende Juli braucht der Große keinen mehr.
Tschüss Schnuller, nur wie?
Unser Großer liebte seinen Schnuller über alles. Immer hatten wir einen dabei. Immer an einem Schlüsselband um den Hals, damit er ihn nicht verlieren konnte. Normale Schnullerketten haben bei uns nicht funktioniert, er hat sie immer abgezogen.
Lange hatten wir uns auch keinen Gedanken darüber gemacht, ob er ihn noch braucht oder nicht. Klar zum Einschlafen war er überlebenswichtig und wehe er musste ihn suchen.
Das Kind wurde 2 Jahre alt, wurde 2,5 Jahre alt. Der Schnuller war immer noch wichtig. In der Krippe klappte es tagsüber sehr gut ohne ihn, nur zum Einschlafen war er wichtig. Doch zu Hause war das anders, da wurde der Schnuller immer mit herum getragen, wenn auch nur am Band, Hauptsache dabei. Ohne ging nicht.
Langsam machten wir uns Gedanken, wie wir das Kind wohl Schnullerfrei bekommen, immerhin sollte er ja ab August in den Kindergartenbereich unserer Kita wechseln. Zusammen setzten wir uns als Ziel, im Urlaub an der Ostsee bekommen wir das Kind los von seinem heißgeliebten Schnuller.
Drama , Drama, Drama – Wie uns eine Effekthandlung half.
Dann war der Urlaub da und wir überlegten nun, wie wir die Aktion „Schnullerfrei“ angehen könnten. Auf die Frage, ob der Große es den nicht mal probieren möchte ohne Schnuller zu schlafen, gab er ganz bereitwillig seinen Schnuller ab. Yeah, das ging einfach, war dann doch ein zu schneller Gedanke. Das Kind weinte am Abend herzzerreißend und Mama wurde weich . Also zurück auf Anfang.
So einfach wurde es dann nicht mehr, das Kind roch den Braten immer. Letztendlich half uns der Zufall und eine reine Bauchentscheidung, getragen von einem gestressten Nervenkostüm.
An einem Abend, als die Kinder ins Bett gingen und schlafen sollten, drehte der Große mal wieder so richtig auf und tat alles um nicht schlafen zu müssen. Seine Schwester ließ er dadurch auch nicht zur Ruhe kommen und warf zudem immer lustig seinen Schnuller ins Elternbett und holte ihn sich wieder. Irgendwann war es uns dann aber zu bunt, wir wurden kurz laut und nahmen ihm den Schnuller weg. Zack.
Das Kind schrie wie am Spieß nach seinem Schnuller, doch diesmal blieben wir hart, auch wenn es weh tat. Nach kurzer Zeit beruhigte sich das Kind und schlief ein. Am nächsten Morgen wachte er ganz normal auf und fragte auch nicht nach seinem Schnuller. Jedoch habe ich ihm voller Stolz erzählt, dass er ohne Schnuller geschlafen hat und wir uns darüber freuen. Er hat gestrahlt wie ein Mondgesicht. Das klappte dann jede Nacht, auch wenn er sich anfangs etwas schwer tat mit dem Einschlafen.
Wenn er gefragt hat, wo sein Schnuller ist, dann haben wir ihm gesagt: „ Na den haben wir doch gemeinsam in die Ostsee geworfen, du bist doch schon groß und brauchst keinen mehr.“ Hat das Kind ohne zu meckern akzeptiert und immer stolz gesagt: „Ja ich bin schon groß.“
Und nach dem Urlaub in der Kinderkrippe?
Klar, unser Vorgehen klingt erstmal brutal, war aber im Nachhinein die beste Entscheidung überhaupt. Da geht es auch mal, das Kind ganz trocken anzulügen. Denn, oh Wunder, er brauchte den Schnuller gar nicht so sehr zum Einschlafen, wie er ihn sonst immer gefordert hat.
Als er dann nach dem Urlaub wieder in die Krippe ging, erzählte er seinen Erzieherinnen voller Stolz, dass er nun keinen Schnuller mehr braucht. Und was tat Mama? Ich bestätigte es voller Stolz und forderte im Flüsterton von der Erzieherin gleich den Kita-Schnuller ein, denn wir wollten ja keinen Rückschlag riskieren. Die Erzieherin verstand und holte schnell heimlich den Schnuller aus seinem Fach und gab ihn mir.
Natürlich ist der Schnuller nicht weg, er schlummert nun in seiner Erinnerungskiste mit dem Vermerk, dass das sein letzter Schnuller war. Er hat nun in seiner Kiste, seinen ersten und seinen letzten Schnuller drin.
Die kleine Schwester? Another Story!
Die kleine Schwester ist, wie bereits erwähnt, kein Schnullerkind, dafür aber ein Daumen-Nuckel-Kind. Nun ist sie genauso alt, wie der Große im letzten Jahr und nimmt immer noch ihren Daumen wenn sie müde wird in den Mund. Und zeitgleich die andere Hand an den Bauchnabel.
Doch so einfach wie vor einem Jahr mit dem Schnuller, wird hier die Abgewöhnung garantiert nicht. Einen Daumen kann ich ja schließlich nicht so einfach wegnehmen. Irgendwer Tipps dafür?
Wie habt ihr eigentlich euer Kind Schnullerfrei bekommen? Erzählt doch mal.
Bis bald.