Buchrezension

Rezension: Zukunftschreiben statt Schwarzmalen {Werbung}

Herausforderungen von heute und morgen lassen sich nur mit Optimismus und Tatendrang lösen. Mit einer neuen Generation engagierter Weltveränderer“

Das ist die Überzeugung des Vereins Zukunftschreiben e.V., aus der heraus er im Januar 2020 zu einem Schreibwettbewerb der ganz besonderen Sorte aufrief. Unter dem Motto „Zukunftschreiben statt Schwarzmalen“ wurde dazu aufgerufen, Kurzgeschichten einzusenden, die sich mit den Themen Klimawandel und Umweltschutz auseinandersetzen. Über 200 Werke trudelten bis März ein. Es muss eine harte Nuss gewesen sein für die Expertenjury, die 10 besten Beiträge herauszupicken.

Buchcover Zukunftschreiben statt Schwarzmalen
Abbildung Tessloff Verlag

Zukunftschreiben statt Schwarzmalen

Diese 10 Geschichten über den Klimawandel für Kinder sollten aber nicht nur sachlich Fakten präsentieren. Sie sollten auch spannende und mitreißende Zugänge zu Naturschutz und Klimaumschwung liefern, sowie Denkanstöße für positive Zukunftsvisionen bieten. Die Auswahl, welche letztendlich getroffen wurde, leistet all das mit Bravour. Sie wird abgerundet durch eine Bonusstory der Autorin Judith Allert.

Nichts für schwache Nerven: Von einer düsteren Zukunft, der Macht der Veränderung und des positiven Denkens

Als wir, meine Große und ich, in die erste Geschichte abtauchten, wurde uns eins schnell klar: Diese Geschichten sind nichts für schwache Nerven. Und schon gar nichts für unflexible Schwarzseher, die keinen Deut breit von ihren festgefahrenen Meinungen abweichen.
Warum, mögt ihr euch fragen. Nun, lasst es mich so ausdrücken: Die Zerstörung der Erde ist ein unbequemes Thema.
Eines, das verdammt real und erschreckend ist. Dem man sich durchaus hilflos gegenüber fühlen kann. Manchmal fühlt es sich so an, als könne man nichts tun. Als sei man der Abwärtsspirale unweigerlich ausgeliefert.

Hinzu kommt, dass man sich nicht einfach zurücklehnen und seine Hände in Unschuld kann, wenn man damit konfrontiert wird. Denn schnell verspürt man den Druck der Schuld auf sich lasten.
Esse ich zu oft Fleisch?
Recycle ich überhaupt richtig und genug?
Habe ich zu viel Plastik und Schrott, die die Erde nie mehr loswerden kann?
Bin ich Schuld, wenn hier alles den Bach runtergeht?

All das strömt auf einen ein, wenn man Geschichten über mögliche Konsequenzen des eigenen Tuns und das der Mitmenschen (aber auch dem von Konzernen und der Politik) liest. Das ist keine Kleinigkeit, sondern harter Tobak!
Auch wenn die Geschichten sehr optimistisch und positiv geschrieben sind, manche mit Witz oder einem Augenzwinkern daher kommen, und zum Teil erfrischend unkonventionell an das Thema herantreten. Der harte, wahre Kern bleibt deutlich und das lässt einen beim Lesen mitunter doch mehr als einmal schlucken.

Gleichzeitig ist da aber noch eine Gegenkraft: Die Vision, dass mit positivem Denken, Engagement und dem Wille zur Veränderung eine Macht beschworen werden kann. Diese ist möglicherweise das Zünglein an der Waage zu einer besseren Zukunft. Der Glaube daran, dass wir alle Retter unseres Klimas sein können und unsere Umwelt, unsere ganze Erde, vor einem finalen Unglück bewahren können – mit Mut und Fantasie!

Inhaltsverzeichnis Buch Zukunftschreiben statt Schwarzmalen

Geschichtenvielfalt und „Futter“ für den Verstand

Wovon handeln nun die elf Umwelt- und Klimawandelstorys in diesem Buch?
Die Vielfalt ist groß und die Ansätze, wie sich die Autor:innen mit den Themen auseinandergesetzt haben, äußerst bunt. Mal kommt der sprechende Pappbecher Klaudius zu Wort, mal reisen zwei Kinder aus der Zukunft mit einem goldenen Ei in eine ungewisse Vergangenheit. Dann gibt es da auch noch drei Geister, die statt Verzicht lieber Veränderung wollen und so weiter…

Allen Geschichten gemeinsam ist der Ansatz, kleinere und größere Denkanstöße zu geben. Zu zeigen, was ist und was sein könnte. Was wir als „kleine Lichter“ und „Otto-Normal-Verbraucher“ tun und ändern können, auch wenn wir den Effekt für noch so klein halten. Gekonnt lösen sich die Autoren von pessimistischem Schwarzsehertum.
Sie alle reichen uns die Hand, uns von der Schuld ein Stück weit zu distanzieren. Sie vermitteln uns, dass wir nicht ganz so hilflos sind, wie wir denken.

Das Buch macht Mut und beleuchtet die unbequemen Themen Klimawandel und Umweltschutz erfrischend und gekonnt. Es liefert unserem Kopf „Futter“ und inspiriert seine Leser jeden Alters, aktiv zu werden.

Wir alle können Klimahelden sein!

Buchrückseite Zukunftschreiben statt Schwarzmalen

Leseempfehlung

Wir empfehlen die Geschichtensammlung für große und kleine Leser ab etwa 8 bis 10 Jahren.
Die Geschichten mitunter sehr tiefgründig und komplex. Allgemein können aber auch pfiffige, jüngere Grundschüler:innen die Zusammenhänge mit Hilfe durch eine:n Erwachsene:n gut erfassen. Als Hilfsmittel für den Sach- oder Ethikunterricht halte ich das Buch zudem für äußerst geeignet. Man findet vielfältige Ansatzpunkte, sich mit den Themen Klimawandel und dem Schutz der Natur auseinander zu setzen.

Alles in allem bietet „Zukunftschreiben statt Schwarzmalen“ ein reichhaltiges Gesamtpaket für interessierte Leser. Der Tessloff Verlag hat sie in seinem Wettbewerb grandios gewählt und zusammengestellt. Besonders schön und beispielhaft ist außerdem, dass das Buch nicht nur in Deutschland auf Papier aus verantwortungsvollen Quellen gedruckt wird, sondern in seiner Herstellung zudem noch völlig klimaneutral ist.

Vielen Dank an den Tessloff Verlag das wir rezensieren durften.

Bis bald eure Ines.

Alle bisherigen Buchrezensionen findet ihr hier.

Du liebst unsere Blogbeiträge und möchtest uns unterstützen, dann kannst du gern ein paar Münzen in unseren kleinen PayPal-Kaffeekasse geben.
Wir sagen Danke dafür.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert