Heute gibt es, passend zum Wochenende, mal wieder einen Beitrag aus der Kategorie „Sachsen mit Kind entdecken„. Ich bin euch ja echt noch viele Beiträge von unseren Ausflügen in Sachsen schuldig. Heute berichte ich von einem unserer Urlaubsausflüge.
Mit der Dampfbahn durch den Lößnitzgrund von Radebeul nach Moritzburg und wieder zurück
Ende Juli haben wir mit den Kindern einen kleinen Ausflug zur Lößnitzgrundbahn gemacht. Einer Schmalspurbahn, die zur Sächsischen Dampfbahngesellschaft gehört und auf der Strecke Radebeul Ost – Moritzburg – Radeburg verkehrt.
Mit beschaulichem Tempo und einer schnaufenden Dampflok fährt man dabei durch den Lößnitzgrund, sowie Wald, Wiesen und Felder. Die Passagierwagen sind dabei noch wie anno dazumal. Teilweise im Sommer sogar als Offene Wagen ohne Dach. Ein Schmankerl für alle Liebhaber von alten Eisenbahnen.
Unseren Ausflug haben wir nach dem Mittagessen gestartet und sind dabei zuerst mit dem Auto nach Radebeul Ost gefahren, was knapp 45 Minuten von uns daheim entfernt ist. Wir hätten die Strecke auch mit dem Regionalexpress der Deutschen Bahn fahren können, aber wir wollten doch flexibler sein mit An-und Abreise. Was uns am Ende dann zu Gute kam, denn die Kinder waren nach dem Ausflug total müde. Kein Wunder, den einen kurzen Mittagsschlaf im Auto auf der Hinfahrt fanden beide überflüssig.
Angekommen am Bahnhof in Radebeul Ost, stand unser Zug schon da, leider noch ohne Lok, die wurde erst angekoppelt. Für unsere Hinfahrt nach Moritzburg hatten wir aber keine Dampflok, sondern eine alte Diesellok an den Zug bekommen, den die Dampflok hatte einen kurzen Check-up-Termin, wie uns der Schaffner erklärte. Muss ja auch mal sein. Das trübte unsere Vorfreude aber nicht, denn uns wurde auch gesagt, dass bei unserer Rückfahrt in ein paar Stunden, dann wieder eine schnaufende Dampflok den Zug ziehen würde.
Die historischen Passagierwagen waren sehr angenehm und ließen mich ein bisschen an die alten Reichsbahnwagen aus meiner Kindheit zurückdenken. Der innere Aufbau ist fast identisch.
Pünktlich fuhr der „Lößnitzdackel„, wie der Zug im Volksmund hier genannt wird, aus Radebeul Ost los in Richtung Moritzburg. Erst durch die Stadt, dann durch den Lößnitzgrund mit deinen vielen Bäumen und letztendlich über die Wiesen und Felder bis nach Moritzburg.
Eine herrliche Naturumgebung, wo es immer etwas zu entdecken gibt. Die Kinder schauten während der gesamten Fahrt aus dem Fenster und kommentierten jede Entdeckung. Auch wenn es nur ein Mähdrescher auf dem Feld war.
Während auf unserer Hinfahrt die Passagiermenge in unserem Wagon sehr angenehm wenig war, so wurde es auf der Rückfahrt sehr voll. Das mag aber auch an der Zeit gelegen haben. Wir sind kurz vor 13 Uhr nach Moritzburg hin gefahren und mit dem Zug 16 Uhr wieder zurück. Das war dann schon extrem. Aber ich muss sagen, es bestand ja Mund-Nasen-Schutzpflicht im Zug, dass es trotzdem auszuhalten war. Keiner hat geschubst oder gedrängelt und alle haben ordnungsgemäß Maske getragen. Nur das mit dem Abstand war da nicht so einfach.
Was eher etwas an den Nerven gezogen hat, waren unsere müden, quengligen und trotzdem laut schnatternden Kinder. Haha, aber so sind sie nun mal.
Schloss Moritzburg und Aschenbrödels Schuh
Für unseren gut 2,5-Stündigen Aufenthalt im Moritzburg hatten wir einen Plan und zwar die Suche nach dem Aschenbrödelschuh auf den Außenstufen vom Schloss. Das sollte zu schaffen sein.
Vom Bahnhof Moritzburg bis zum Schloss mussten wir aber erst einmal knapp 1,6 km durch den Ort laufen. Dafür haben wir gut 20 Minuten gebraucht, die aber erträglich waren. Man läuft direkt entlang der Bahnhofstraße zur Schlossallee und von dort gerade aus zum Schloss. Vom höchsten Punkt der Schlossallee sieht man dann auch schon die markante Kulisse von Schloss Moritzburg.
Die Kinder waren beeindruckt von der Schlosskulisse und dem umschließenden Schlossteich. Sie sind in der Schlosszufahrt von einer Seite zur anderen gerannt um ja nichts zu verpassen. Zum Glück war nicht all zu viel los an dem Tag. Manchmal hat es auch seine Vorteile einen Ausflug mitten in der Woche zu machen.
Als wir am Schloss ankamen, bestaunten wir, und besonders die Kinder, die Fassade vom Schloss. Wann sieht man schon mal Wildgeweihe an einer Fassade. Aber kein Wunder, immerhin wurde Schloss Moritzburg im 16. Jahrhundert auch als Jagtschloss erbaut.
Im Inneren vom Schloss hielten wir uns eigentlich nur kurz auf und besuchten dort die Toilette. Aber allein der Weg dahin, war sehr anschaulich, immerhin geht man durch einen Teil der Ausstellung. Für das Anschauen der Ausstellungen im Schloss müssen wir noch mal einen gesonderten Ausflug machen. Das dann aber erst wenn die Kinder etwas größer sind und davor einen bestimmten Märchenfilm gesehen haben.
Aschenbrödels Schuh
Denn immerhin war Schloss Moritzburg ein wichtiger Drehort für den Märchenfilm-Klassiker „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ (*Amazon Affiliate-Link). Wer kennt den Film nicht.
Wie bekannt, verliert Aschenbrödel auch ihren Schuh auf den Treppen vom Schloss, den dann der Prinz findet und … der Rest ist bekannte Geschichte. Genau diesen zarte schmale Schuh, der vor Jahren auf den Treppen verewigt worden ist, wollten wir nun finden. Also sind wir um das Schloss herum gelaufen und haben Ausschau gehalten. Es hat auch nicht lang gedauert bis wir ihn fanden.
Er war schon ganz blank poliert von all den Versuchen der Damen und Mädchen in den Schuh zu passen. Wir, also das Töchterlein und ich, haben es uns natürlich auch nicht nehmen lassen und den Schuh anprobiert.
Doch ach, er passte nicht. Dem Kind war er natürlich zu groß und bei mir selber war mein zarter Fuß doch echt zu breit. Naja ok, ich glaube auch nicht das Aschenbrödel Schuhgröße 39/40 hatte. Aber es war ein Spaß den Schuh anzuprobieren.
Nachdem wir den Schuh anprobiert hatten, machten wir noch einen gemütlichen Spaziergang durch den Schlosspark und um den Schlossteich. Also um die rechte Seite davon. So konnten wir das Jagtschloss von verschiedenen Perspektiven aus betrachten. Auf dem, mit einer festen Sanddecke versehenen, Weg kamen uns auch immer wieder Pferdekutschen entgegen. Das wäre ist eine gemütliche Alternative um die Schlossumgebung zu erkunden. Die Kinder wollten zumindest am liebsten mitfahren.
An manchen Stellen um den See konnten die Kinder sogar mal bis kurz vors Wasser des Schlossteiches rangehen, denn dem Teich fehlten bestimmt gut und gerne 0,5-1 m Wassertiefe. Das sah man auch an den Uferböschungen.
Alles in allem war der Weg durch die Schatten der Bäume sehr angenehm zu laufen.
Nach unserem ausgedehnten Spaziergang haben wir uns in einem kleinen Eiscafe eine kühle Erfrischung gegönnt. Die Kinder haben jeweils eine Kugel Eis im Becher gegessen, mehr schaffen sie noch nicht. Der Mann gönnte sich einen Heidelbeer-Eisbechen und ich mir eine Eisschokolade mit Sahne. Lecker, auch wenn ich meine Sahne mit dem Töchterlein teilen musste.
Danach sind wir wieder gemütlich zum Bahnhof der Lößnitzgrundbahn zurückgelaufen.
Es war ein wunderschöner Nachmittagsausflug, der damit endete, dass die Kinder auf der Heimfahrt total fertig einschliefen und wir sie daheim nur noch in ihre Betten legen mussten. Das gibt es hier auch nicht alle Tage.
Falls ihr also mal wieder ein neues Ausflugsziel in unserem wunderschönen Sachsen sucht, so sei euch die Lößnitzgungsbahn und Moritzburg mit deinem Schloss und Wald sehr empfohlen.
Bis bald
eure Bianca
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